Vorarlberger Brandgeschehen 2022

Brandopfer: Zwei Brandtote und mehrere Verletzte!

  • Im Berichtsjahr waren bei Bränden in Gebäuden zwei Brandtote zu verzeichnen.
  • Beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in Götzis stirbt ein Mann an den tödlichen Brandverletzungen.
  • Eine im Rollstuhl sitzende Person erleidet beim Rauchen auf dem Balkon eines Seniorenheimes tödliche Brandverletzungen.
  • In Vorarlberg sind in den letzten zehn Jahren bei Gebäudebränden durchschnittlich 1,7 tote Menschen zu beklagen.
  • Im österreichischen und westeuropäischen Vergleich bedeuten 0,4 Brandopfer pro 100.000 Einwohner, bezogen auf die letzten 10 Jahre, ein geringes Todesfallrisiko.
  • Im Jahr 2022 wurden von den Feuerwehren insgesamt 81 Personen aus Gebäuden gerettet. Davon mussten 20 Personen wegen Rauchgasvergiftungen, Verbrennungen oder sonstiger Verletzungen behandelt werden.

Brandfälle: Anzahl der Gebäudebrände leicht gestiegen

  • Die Vorarlberger Feuerwehren werden im Berichtsjahr zu 310 Einsätzen im Zusammenhang mit Gebäuden und in 249 Fällen zu sonstigen Ereignissen wie Rauchfang-, Wald- und Wiesen-, Müllcontainer- und Fahrzeugbränden alarmiert.
  • Die Gebäudebrandeinsätze der Feuerwehr verteilen sich auf 145 Wohnobjekte, 107 gewerbliche bzw. industrielle Betriebe, 6 Landwirtschaftsgebäude, 23 öffentliche Gebäude, 13 Krankenhäuser bzw. Heime, 1 Bürogebäude, 8 Kleinbauten bzw. Gartenhäuser sowie 7 sonstige Objekte.
  • Die Wohnhausbrände verteilen sich zu 58,6 % auf Mehrwohnungsgebäude und zu 41,4 % auf Ein- und Zweifamilienhäuser.
  • 84,8 % der Brände in Wohnobjekten bleiben auf die eigentliche Ausbruchsstelle beschränkt, 11 % breiten sich auf einen Gebäudeteil aus und 3,4 % erfassen das gesamte Objekt. Nur 0,7 % führen zu einem Brandübergriff auf andere Gebäude.
  • Der Brandentstehungsort der Wohnhausbrände lag zu 62,8 % im Wohn- bzw. Schlafbereich, 11,7 % in Kellerräumen, 5,5 % in Garagen bzw. überdachten Stellplätzen und 20 % in sonstigen Bereichen. In gewerblichen und industriellen Bauten beginnen 55,5 % in den Betriebsräumen.
  • 65,8 % aller Gebäudebrände werden durch Personen entdeckt, 27,1 % durch automatische Brandmeldeanlagen und 7,1 % durch Rauchwarnmelder.
  • Von 35 erfassten Rauchfangbränden bleiben 31 auf das Innere des Kamins beschränkt und führen somit zu keiner Ausbreitung außerhalb des Rauchfangs. Nur in 4 Fällen erfolgt eine Brandausbreitung auf das Gebäude.

Zündquellen: Unterschiedlichste Ursachen

  • Von den gesamten Gebäudebränden sind 33 % auf Wärmeenergie, 25 % auf elektrische Energie und 18 % auf offenes Licht und Feuer zurückzuführen. Diese drei Zündquellentypen sind somit für 76 % der Gebäudebrände verantwortlich.
  • Bei den 145 Wohngebäudebränden liegt die Ursache zu 50 % im Bereich der Wärmegeräte wie Feuerungsanlagen und elektrischer Koch- und Heizgeräte.
  • Von den 76 durch elektrische Energie entstandenen Brände werden 21 % durch Batterien bzw. Akkus verursacht.

Schadenshöhe: Brandschadenssumme beträgt 75,6 Mill Euro

  • Die Schadenssumme von 75,6 Mill Euro liegt weit über dem zehnjährigen Schnitt des realen Schadenswertes von bisher 23,5 Mill Euro.
  • Das größte Schadensereignis mit einem Gebäudeschaden von 54,2 Mill Euro wird durch einen leichtsinnigen bzw. fahrlässigen Umgang mit Feuerwerksartikeln verursacht.
  • Die nachstehend angeführten sechs Großereignisse sind für 92 % der Gesamtschadenssumme verantwortlich.

Großereignisse: Verschiedene Risikogruppen betroffen


Brandschäden in Mill. Euro

Gewerbepark...........................................................................54,2
Beherbergungsbetrieb.................................................................8,8
Tischlerei...................................................................................
4,2
Wohngebäude............................................................................0,9
Gewerbebetrieb..........................................................................0,8
Landwirtschaft...........................................................................0,8


Brandschutzerfolge: Personen- und Sachschäden vermindert

  • Bei 17 Wohngebäudebränden konnte die Feuerwehr 29 eingeschlossene Personen in Sicherheit bringen, wovon 18 Personen unterschiedlich starke Verletzungen aufwiesen.
  • Von den gesamten 145 Wohngebäudebränden erfolgte die Brandentdeckung in 9 Fällen durch interne Brandmeldeanlagen und in 22 Fällen durch Rauchwarnmelder. Durch diese Sicherheitsmaßnahmen konnten zusätzliche Brandverletzte oder gar Brandtote verhindert werden.
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